Direkt neben Clive und Elisabeth saß eine junge Frau, deren Wimperntusche verlaufen war. Ihr Blick war auf die beiden Särge gerichtet. Ihr schluchzen war kaum zu hören. Kaitlyn Hargrove konnte es immer noch nicht fassen, was passiert war. In den Särgen vor ihr lagen ihr Mann und ihre Tochter. Vor 4 Wochen hatte sie alles in ihrem Leben verloren, was ihr wichtig war. Mit ihrer großen Liebe Erik durfte sie nur fünf Jahre zusammen verbringen. Die junge, blonde Frau wusste nicht was schlimmer war. Ihren Mann zu Grabe zu tragen oder ihre Tochter, die gerade mal vier Jahre alt war.
Der Pfarrer hielt seine Ansprache, von der Kaitlyn kaum etwas mitbekam. Als der Moment kam, wo sich die Trauergäste von dem Toten verabschieden konnten, traten zuerst die Eltern von Erik an den Sarg. Die Mutter weinte bitterlich, während der Vater sie in den Arm hielt. Dann warteten alle darauf, dass Kaitlyn an die Särge trat. Es dauerte etwas bis sie die Kraft aufgebracht hatte sich von dem Stuhl zu erheben. Mit langsamen Schritten ging sie zu den Särgen und stellte sich dazwischen. Ihr Kopf senkte sich und sie hielt jeweils eine Hand auf einen Sarg. Ihre Worte konnte man kaum verstehen. Aber jeder konnte sich denken wie schwer es für die blonde Frau war. Der beste Freund ihres Mann eilte zu ihr als ihre Knie nachgaben und hielt sie fest. Die 29-jährige fiel Ryan direkt um die Arme und ließ ihren Gefühlen freien Lauf.
Nachdem sich die drei Personen von ihrem Liebsten verabschiedet hatten, wurde die beiden Särge in die Familiengruft runter gelassen. Das war für die junge Witwe der schlimmste Moment ihres Lebens und ihr Schrei, der von mehreren Schluchzern begleitet wurde, ging durch Mark und Bein. Nach und nach verabschiedeten sich die 150 Trauergäste von den beiden. Als auch der letzte Gast sein Beileid ihr gegenüber bekundete, verließ sie mit Ryan den Friedhof.
Die letzten vier Wochen waren schon schwer gewesen, aber zu wissen, dass es endgültig ist, machte es noch schwerer. Zurück in ihrer gemeinsamen Wohnung, schlich Kaitlyn in das Wohnzimmer und ließ sich auf einen großen, breiten Sessel fallen. Auf dem Wohnzimmertisch lag immer noch das Lieblingsbuch ihrer Tochter. Sie hatte es noch nicht über das Herz gebracht es wegzuräumen. Mit angeschwollen Augen griff sie danach und strich mit der rechten, flachen
Hand über das Cover. Ihre Tochter liebte dieses Buch, dass von einem kleinen Pinguin handelte, der die große, weite Welt erkundete.
Ryan hatte sich derweil auf die Couch gesetzt und beobachtete die Frau seines besten Freundes. Er hatte sich in den letzten vier Wochen um sie gekümmert und war immer für sie da gewesen. Manchmal hatte er stundenlang nicht ein Wort mit ihr gewechselt, aber das störte ihn nicht. Es schien ihr nur wichtig zu sein, dass er bei ihr war. Das war ihr Beistand genug.
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