Fremd Suivre l’histoire

Mein Atem hallt durch die dunkle und kalte Nacht. Ich sehe die Atemwölkchen vor meinen Augen Wehen und bekomme kaum Luft. Ich renne durch die Londoner Straßen, auf der Flucht vor dem Grausamsten was sich mir bisher je entblößt hatte. Ich habe Angst, dass er mich finden wird, also höre ich nicht auf zu rennen.

Links, rechts wieder rechts. Er treibt mich immer weiter durch die Straßen. Plötzlich ist da nur noch Stille. Sein Atem ist verschwunden. Vorsichtig drehe ich mich um und starre in die Londoner Dunkelheit. Erschöpfung breitet sich in mir aus. Ich setze mich auf den eiskalten Steinboden und lege meinen Kopf auf meinen Knien ab. So sitze ich da und höre nichts anderes, außer meinen Atem, der sich langsam beruhigte.

Plötzlich reißt jemand an meinem Arm und zerrt mich hoch. Es ist so Dunkel, dass ich nicht erkennen kann, wer es ist. Ich habe schreckliche Angst, dass er mich gefunden hat. Ich starre die Gestalt an, die mich gefunden hat. ,, Geht es dir gut"?, fragt die Person und da erkenne ich, dass es Jonas ist und kann mich nicht mehr zurückhalten. Ich schmeiße mich in seine Arme vor Erleichterung. Ich weiß genau, jetzt bin ich in Sicherheit. Auf einmal spüre ich einen leichten Stich in meinem Bauch und erstarre. Mein Blick schweift nach unten und ich sehe nur Blut und ein Messer in meinem Bauch. Langsam sinke ich nach unten auf den Boden, immer noch an Jonas festgeklammert, und kann es gar nicht fassen, was jetzt gerade Geschehen ist. ,,Das hast du verdient", flüstert Jonas in mein Ohr, lößt sich von mir und verschwindet in der Dunkelheit. Ich bleibe auf dem Steinboden liegen und weiß, dass ich sterben werde. Das Blut fließt in Strömen aus meinem Bauch heraus, als ich das Messer mit meinen letzten Kräften herausziehe. Mit einem erstickten Schrei lasse ich meinen Kopft auf dem Boden aufprallen und habe nur noch einen Gedanken im Kopf, bevor mir schwarz vor Augen wird. Wie hatte er mein Geheimnis entdecken können?